

Archäologische Funde bezeugen den Anbau des Kokastrauchs sowie seine medizinische und rituelle Verwendung seit rund 5000 Jahren. Besonders in den andinen Gesellschaften hat sich der magisch-religiöse Gebrauch bis heute gehalten. Er spielt sowie im alltäglichen Leben als auch bei großen Festen wie Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen ein große Rolle. Schon die Vorfahren der Einheimischen, die Inkas, nutzten die positive Wirkung des Kokas unter anderem, um ihre Arbeit auf teilweise unglaublichen Höhen besser verrichten zu können. Später missbrauchten die spanischen Eroberer, die dem Inkareich ein Ende setzten, die Wirkung dieser Pflanze, um die Leistung und Arbeitszeit ihrer Zwangsarbeiter zu steigern.
Meist gedenkt man bei der Verwendung der Kokablätter an die Verbundenheit mit der Natur. So gibt es bestimmt Rituale, die durchgeführt werden, bevor man das Koka isst z.B.: das freundschaftliche Austauschen einiger Blätter in der Gruppe. Beim traditionellen Kauen werden die getrockneten Blätter zusammen mit Vulkankalk -das die anästhesierende Wirkung verstärkt- im Mund zu einer kleinen Kugel geformt. Mit der Zeit sammelt sich also in der Backe eine mehr oder weniger große Menge an Kokamasse an, die erst ausgespuckt wird, wenn das Aroma aus den Blättern vollständig gezogen ist.

Das Kokablatt gehört in Peru genauso zur Kultur wie etwa die Musik, die ausdrucksreichen Tänze und das Essen. Leider wurden besonders in den letzten Jahren die Kokablätter missbraucht, um die Droge Kokain herzustellen. Aus diesem Grund wurde vor einiger Zeit in Europa der Import und das Essen der Kokablätter verboten. Zuvor hatten einige Ärzte dieses Naturheilmittler zur Heilung vieler Krankheiten verschrieben.
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